, Neue Fricktaler Zeitung

Sichere Schulwege in Rheinfelden

Mit dem «Pedibus» zu Fuss unterwegs Diesen Sommer startet der Elternverein Rheinfelden in Zusammenarbeit mit der Schulführung und der Regionalpolizei Unteres Fricktal mit dem nationalen Projekt «Pedibus». Die Kinder gehen dabei als Gruppe in Begleitung eines Erwachsenen zu Fuss zum Kindergarten oder in die Schule.

Sichere Schulwege sind ein zentrales Anliegen aller Eltern mit schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen. Vor allem wenn das Kind neu in den Kindergarten kommt oder an die Primarschule wechselt. Gefährliche Situationen für die Kinder entstehen in Rheinfelden vor allem, wenn die Hauptstrasse das Einzugsgebiet der Schule kreuzt. Besorgte Eltern meldeten sich bei der Stadt, der Regionalpolizei Unteres Fricktal und auch beim Elternverein Rheinfelden mit der Bitte, aktiv zu werden.

So startet im neuen Schuljahr das Projekt «Pedibus» unter der Leitung des Elternvereins Rheinfelden. Von Seiten der Polizei begrüsst Hansueli Loosli, Leiter Regionalpolizei Unteres Fricktal, jede Massnahme mit dem Ziel, die Sicherheit der Kinder zu erhöhen oder den Elterntransport von Kindern zu Kindergärten und Schulanlagen zu reduzieren. Das Konzept «Pedibus» habe sich dabei schon in verschiedenen Städten bewährt. Die Schulführung mit Susanna Schlittler, Stadträtin mit dem Ressort Bildung, Jugend, Kultur und Sport, und Heidi Federli, Leiterin Schulverwaltung, sehen den Schulweg als zentrales Entwicklungsfeld für die Kinder: «Kinder sammeln auf dem Schulweg wichtige und grundlegende Erfahrungen; sie bewegen sich täglich an der frischen Luft und lernen frühzeitig, mit den Herausforderungen des Strassenverkehrs umzugehen. Die Schulen Rheinfeldens empfehlen deshalb den Eltern, dass die Kinder, wenn immer möglich, den Schulweg zu Fuss zurücklegen sollen.»

Nationales Projekt «Pedibus»
Seit über 20 Jahren wird das Projekt «Pedibus» vom VCS (Verkehrs-Club der Schweiz) gefördert und ist vor allem in der Romandie bestens bekannt. Auf einer festgelegten Route («Buslinie») gehen die Kinder zu Fuss zur Schule oder in den Kindergarten. Dabei wird die Route von den Eltern in Absprache mit der Polizei festgelegt, es werden Schilder für die einzelnen «Busstationen» montiert und ein fixer Abfahrtsplan definiert.

Jeden Morgen begleitet eine erwachsene Person den «Pedibus» von Station zu Station zur Schule und am Mittag wieder zurück. Kinder können so den Schulweg als Gruppe erleben, sind in Begleitung eines Erwachsenen und somit vor Gefahren wie Verkehr oder Strassenkreuzungen geschützt. Andererseits erhalten die Eltern mehr Zeit für sich, da nur einmal die Woche die Begleitung übernommen werden muss und an den anderen Tagen andere Eltern die Begleitung sicherstellen. Begleitpersonen erhalten dabei vom VCS sowohl eine Unfall- & Haftpflichtversicherung als auch eine Leuchtweste für die Sichtbarkeit. Die motorisierte Begleitung der Kinder und das daraus folgende hohe Verkehrsaufkommen rund um Schulen und Kindergärten soll so reduziert werden.

Konkrete Umsetzung
In einem ersten Schritt werden alle Eltern, die Kinder im Kindergarten oder in der 1. und 2. Klasse haben, via Schulverwaltung über das Projekt informiert. Zusätzlich wird das Projekt «Pedibus» an der Infoveranstaltung für Eltern, bei denen das Kind neu in den Kindergarten kommt, durch den Elternverein vorgestellt. Interessierte Eltern können auf einer Online-Plattform ihr Kind und/oder sich als Begleitperson anmelden. Als Start wurden drei viel genutzte Routen ausgewählt: Vom Kapuzinerberg in die Altstadt, vom Kloosfeld in die Altstadt und vom Engerfeld ins Roberstenquartier. Melden sich mindestens zehn Begleitpersonen pro «Buslinie», wird diese in Betrieb genommen. Die Instruktion erfolgt danach über den Elternverein Rheinfelden, während die Regionalpolizei Unteres Fricktal in Zusammenarbeit mit dem Werkhof die Beschilderung der Pedibus-Haltestellen organisiert. Das Projekt «Pedibus» steht und fällt jedoch mit der Anzahl freiwilliger Eltern, die sich als Begleitpersonen melden, resümiert David Kolarik. «Wir vom Elternverein sind der Meinung, dass dieses Projekt den Kindern mehr Sicherheit auf dem Schulweg und gleichzeitig den Eltern mehr Freizeit generiert.» (mgt)